Am 10. und 11. April fand zum zweiten Mal die Cyber Security Conference by Schwarz in Heilbronn statt. Experten aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik durchleuchteten dieses schwierige und ernstzunehmende Thema aus den unterschiedlichsten Perspektiven.
Ich durfte die Konferenz mit einem digitalen Graphic Recording begleiten. Ein Tag und ein Thema, welches mich sehr beschäftigt hat.
Dieser Auftrag für ein Graphic Recording fand in der größten Location statt, in der ich je zeichnen durfte. Sowohl räumlich als auch im übertragenden Sinne. Dort wird europäische Politik gemacht. Dort wird zu Teilen bestimmt, wie ich lebe. Und es ist nicht nur ein Wahnsinn, dass man auch in diesem Bereich erkannt hat, dass eine Live-Visualisierung den Prozess unterstützen kann. Das ganze Thema war ein Wahnsinn und ich bin zutiefst dankbar, dass ich ein Teil davon sein durfte.
Im Februar dufte ich für diverse Live Graphic Recordings für die Gemeinschaft für internationale Zusammenarbeit / GIZ in Uganda und die GIZ im Südsudan tätig sein. Die knapp vier Wochen waren geprägt von viel Arbeit, etwa 100m Papiernutzung, diversen leeren Markern und natürlich von tollen bunten Menschen, üppiger Natur, Blumen, frechen Affen, Armut, Dreck, einem sehr gut funktionierendem Sicherheitskonzept der GIZ und immer wieder viel Lachen und Tanzen.
Doch der Reihe nach:
Eine visuelle Live Dokumentation macht in Meetings und Konferenzen sehr viel Sinn. Egal, ob man "nur" die Ergebnisse ansprechend und merkfähig dokumentieren möchte, oder ob man die Bilder aktiv nutzt, um während oder nach einem Meeting daran weiterzuarbeiten.
Das Wissen um die Kraft der Bilder nutzt nicht nur die Wirtschaft. Auch in der Politik sind gute Graphic Recorder und Visual Facilitator immer mehr gefragt.
"Wie machen Sie das bloß, dass Sie immer alles Wesentliche auf's Papier bringen" Diese oder ähnliche Fragen werden mir relativ häufig gestellt, nachdem ich einen ganzen Tag live mitgezeichnet habe, was andere gesprochen haben. Und ganz ehrlich: ich weiß es auch nicht. Ich bin am Ende des Tages manchmal selber überrascht, was ich alles auf das Papier (oder auch auf das iPad) gebracht habe. Manchmal sind die Themen so spezifisch, dass ich auch mit der besten Vorbereitung morgens Schiss habe, dass
Heute plaudere ich mal etwas aus dem Nähkästchen. Und zwar aus der Sicht der stillen Beobachterin zu einem Thema, was jede größere Organisation betrifft. Ich denke hier laut, ohne eine Change-Expertin zu sein und natürlich ohne Namensnennung, es sei denn, es ist eindeutig positiv und in der Presse nachlesbar. Ansonsten liegt es mir fern irgendwas zu beurteilen. Ich beobachte nur und stelle mir selber ein paar Fragen zu den immer wiederkehrenden Themen.
"Diversität" ist eins der meist geschriebensten Worte in meinen Graphic Recordings. Ein Buzzword, was in keinem Workshop und auf keiner Konferenz fehlen darf. Aber was bedeutet das denn genau? Ich habe mir dazu mal ein paar Gedanken gemacht. Als Graphic Recorder ist es meine Aufgabe, neutral aufzunehmen, was in der Gruppe gesprochen wird. Aber wenn die Türen hinter mir geschlossen werden, und ich wieder "nur" Martina bin, habe ich natürlich schon meine Gedanken und Meinungen dazu.
Eine Sache, die mir als Graphic Recorderin - egal ob online oder vor Ort - immer wieder passiert ist die Konfrontation mit der Tatsache, dass ich immer noch nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein kann. Was echt ein Unding ist, immerhin meditiere ich täglich, da sollte ich das eigentlich echt langsam mal können ;-)
Es gibt hundert Möglichkeiten, wie eine Zusammenfassung fruchtbar und sinnvoll für den Prozess sein kann. Eine gute Vorbereitung und Absprache ist A und O.
Ein großer Mehrwert von einem Graphic Recording ist es, dass sich in Workshops, Gruppenarbeiten und Meetings die Teilnehmer gesehen fühlen. Ich behandle die Worte gleichwertig. Egal ob es der CEO oder der Praktikant gesagt hat. Ich bin in meiner Aufnahme absolut neutral, es geht mir nur um die Inhalte...