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Vorträge visuell aufwerten


Neulich bei einem Gespräch mit einem Kunden kamen wir auf das Thema, wie man einen Vortrag noch interessanter, noch merkfähiger gestalten könne. In der Vorbereitung für eine Online Konferenz der dexp.one Academy suchten Motoki Tonn und ich nach Visualisierungsmöglichkeiten, die entweder parallel zum Vortrag entstehen oder wo die Illustrationen in der Vorbereitung gezeichnet werden.

Natürlich fällt einem da an erster Stelle Graphic Recording ein. Live und vor Ort ist das immer ein Hingucker. Da stehe ich mit meiner großen 3 bis 6 Meter großen Papierwand neben der Rednerbühne und zeichne live mit, was der Speaker sagt. Die Zuschauer können das Bild parallel im Entstehen mitverfolgen und gleichzeitig den Worten des Vortragenden lauschen. 

Online funktioniert das auch. In den letzten 1,5 Jahren habe ich dazu schon viele Experimente gewagt. Das sind die Möglichkeiten, die ich bisher bereits online genutzt habe:


Ich zeichne den Vortrag live mit. Auch auf einer großen 3 Meter Papierwand. Meine Kamera nimmt mich parallel zum Speaker auf. Eigentlich wie in echt. Je nach technischer Voraussetzung des Gastgebers bin ich dann parallel neben dem Redner zu sehen. Häufig geht das aber nur bedingt, da Zoom, Teams oder dergleichen den Sprecher mit seiner PowerPointPräsentation in den Fokus stellt und diese Anwendungen es nicht vorsehen, dass zwei Kacheln zu selben Zeit groß sind. Das geht nur mit jemandem, der die Technik für Online-Events nochmal anderes beherrscht (Achtung! Kleiner Werbeblock: siehe dexp.one)


Das gleiche gilt für eine Zeichnung, die auf einem A3 oder A4 Blatt entsteht. Hier zeichne ich auch das gesprochene Wort parallel zum Geschehen live mit. Eine Dokumentenkamera ist auf mein Blatt und meine Hand gerichtet. Wieder können die Teilnehmer, je nach technischer Voraussetzung, den Sprecher UND mich zur gleichen Zeit mitverfolgen.

Für dieses "Kleinformat" bieten sich zwei Möglichkeiten gut an. Entweder ich zeichne den ganzen Vortrag (oder auch die gesamte Konferenz) auf ein Blatt Papier. Oder ich zeichne einzelne Hauptaussagen pro Blatt. Ersteres hat das den Vorteil, dass man alles auf einem Blick sieht und den Tages- oder Redeverlauf gut mitverfolgen kann. Zweiteres kommt vorzugsweise dann zum Einsatz, wenn die einzelnen Aussagen hinterher verwendet werden sollen, beispielsweise in Social Media Posts. 




Das oben Genannte geht natürlich auch digital. Anstatt eines Papiers nehme ich dann das iPad. Diese Arbeitsweise kann man wieder mit der Dokumentenkamera aufnehmen. Dann sieht man auch die Hand und die Teilnehmenden haben das Gefühl, mir direkt über die Schulter zu sehen. Oder ich schließe das iPad direkt an den Rechner an und bin damit direkt mit dem Bild in der Konferenz oder im Vortrag. Ohne Hand.


Und dann habe ich neulich mit dem oben genannten Kunden folgendes Szenario ausprobiert: Er hat den kompletten Vortrag im Vorhinein vor einem Greenscreen aufgenommen. Ich habe einzelne Zeichnungen um ihn herum angefertigt und ein Filmmensch hat alles passend am Ende wieder zusammengeschnitten.



Online Konferenzen haben den Vorteil, dass die Reden teilweise gar nicht live entstehen. Das kann man in der Visualisierung gut nutzen. Ich habe auch schon alle anderen vorher genannten Möglichkeiten in der Vorbereitung fertig gemacht oder einfach einen Tag später. Wenn ich nicht live eingeblendet werde, geht das natürlich. Die Online-Arbeit hat auch mich flexibler gemacht.



Für welches Medium ich mich oder der Kunde sich entscheidet, sollte immer die Antwort aus den folgenden Fragen sein:

  • was soll mit dem Bild am Ende erreicht werden?
  • wofür wird das Bild nach der Veranstaltung benötigt? 
  • welchen Mehrwert soll es der Gruppe geben, das Entstehen live mitverfolgen zu können?
  • wie kann das Bild den Vortragenden oder den Vortrag unterstützen?

All diese Ideen sind Beispiele aus dem Bereich einer Konferenz und für Vorträge. In meinen vorangegangen Blogbeiträgen habe ich auch über die Vorteile von Live-Visualisierungen während eines Meetings oder Workshops geschrieben. Für mich sind das zwei völlig unterschiedliche Dinge, die ich auch unterschiedlich bewerte und mich ganz anders vorbereite.

 

Visualisierungen, egal welches Medium ich nutze, haben bei Vorträgen und Konferenzen häufig den Benefit, das Vorgetragene besser in Erinnerung zu behalten oder sich am Ende ein Gesamtbild über das ganze Geschehen machen zu können.

 

Bei einem Workshop oder Meeting geht es hingegen nicht primär um ein schönes Bild. Das kann, muss aber am Ende nicht herauskommen. Eine Live-Visualisierung, die in diesem Kontext entsteht, hat den Mehrwert, die Gruppe in ihrem Prozess zu unterstützen. Vorher Gesagtes mit Zeitverzögerung nochmals zu hinterfragen oder zu einem späteren Zeitpunkt nochmals auf das Erreichte zu schauen. Gefühle, Gedanken oder Ideen können so besser festgehalten werden. In solchen Szenarien frage ich auch mal nach, stelle Verständnisfragen oder moderiere die Gruppe auch zum Teil.

 

In einer Konferenz bin ich in der Regel passiv und nehme neutral die Reden und Inhalte auf, mit dem Ziel, eine bleibende schöne Erinnerung zu schaffen. Oder um den Vortrag verständlicher zu machen. Dieser Blogbeitrag befasst sich heute nur mit diesem Teil. Und wie man sieht, gibt es hier nach 1,5 Jahren Online-Konferenz-Erfahrung schon eine ganze Menge toller Möglichkeiten.


Weitere Beispiele aus Online Konferenzen oder Vorträgen:


Wenn auch Sie einen Vortrag oder eine Konferenz mit einer Visualisierung aufwerten wollen:

Lassen Sie uns gemeinsam drauf schauen, welche Möglichkeit für Sie am sinnvollsten ist.

Bereichernd für die Teilnehmer ist eine solche Visualisierung in jedem Fall.

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